Segel- Tagebuch I

Mittwoch Mittag haben wir in Neiafu unser Boot mit dem Namen “Banana Man” übernommen. Seitdem sind wir ohne jegliche Kommunikationsverbindung vom Festland abgeschottet - abgesehen natürlich vom Funk. Für  uns sind es wunderbare Tage weitab von Telefon, E-Mails und WhatsApp. Damit ihr trotzdem etwas von unserer Reise mitbekommt schreibe ich ein kleines Segel-Tagebuch, dass ich online Stelle sobald wir wieder festen Boden unter unser Fuessen haben.

TAG1: HOLPRIGE BOOTSÜBERNAHME
Am Mittwoch ging sie also los...unsere kleine Segelreise, auf die wir seit Monaten hinfiebern. Leider mit einem etwas holprigen Start...das Bootsbriefing zögerte sich aufgrund eines defekten Autopiloten dann doch etwas länger hin, sodass wir dann nicht ganz planmäßig los gekommen sind. Aber gut...man soll sich ja nicht stressen im Urlaub. Leider gab es auch noch Probleme mit dem Setzen des Großsegels, aber Thomas “Mr. Fixit” hat alles in Ordnung gebracht während ich am Steuer war und (zick-Zack) Kurs auf unseren ersten Ankerplatz hielt. 

Traumhafte Landschaft...wir segeln hier durch lauter kleine Inseln, ein kleines Ei-Land neben dem anderen. Weißer Sandstrand und davor glasklares Wasser mit Riff zum Schnorcheln. Thomas hat mich wohl noch nie so still erlebt: vor lauter Staunen und Freude, wie schön hier alles ist, komme ich gar nicht zum Sprechen ;)

Zwischendurch wurde die Angel rausgehängt, in der Hoffnung Abends einen  leckeren Fisch auf unserem Teller zu haben. Aber diese Hoffnungen wurden nicht erfüllt...der Haken blieb leer. Wir hoffen auf morgen.

 Um etwa 17.00 hatten wir unser Ziel, den ersten Nachtankerplatz, erreicht. Aber auch hier hakte es ein wenig: wir mussten  feststellen , dass unsere Ankerkette keine Markierungen hat...Anker werfen daher auf Glück und hoffen dass es hält. Nach einigem hin und her lag er dann ganz gut und es war endlich Zeit für das Beste am Tag: der Sundowner am Deck. Cheers!

TAG2: DER ANKER HÄLT.
Guten Morgen OHNE Sorgen. Unser Boot lag immer noch an der selben Stelle. Wie schön :) 
Nach einem kurzen Frühstück ging es direkt los und wir haben Kurs auf Richtung Avalau Island genommen, unser erster Ankerplatz. Ein kleines Eiland, wie oben beschrieben mit Sandstrand und Riff zum Schnorcheln. Um dorthin zu kommen haben wir ein Dinghi ( =Beiboot) bei uns, welches ich liebevoll Speedo getauft habe. Sobald der Anker liegt, bringt uns also Speedo zu unserem nächsten Abenteuer. Wenn ich am Steuer des Dinghi sitze, meint Thomas übrigens es ist eher ein Turtle-o... ;)

Während ich Avalau aus der Unterwasserperspektive beim Schnorcheln entdeckt habe, hat Thomas den Moment mit einer Drohnenaufnahme festgehalten. Nach ein bisschen chillen ging es dann weiter zum Nachtankerplatz.

Am Weg dorthin sind wir Buckelwalen begegnet. Der Wahnsinn...so beeindruckend. Nächste Woche gehen wir zum Whale Swimming und ich freue mich nach der ersten Walbegegnung noch mehr darauf. Auch die Sache mit dem Angeln haben wir nochmal versucht. Leider wieder mit mäßigen Erfolg. Morgen ist auch noch ein Segeltag :)

Am Nachtankerplatz angekommen, hat Speedo uns wieder verlässlich zum nächsten kleinen Ei-Land gebracht. Auch hier wieder wunderschön...wie dankbar bin ich, an solche Orte zu kommen. 



TAG3: DIE PAZIFIKWELLE
Für Tag 3 hatte sich Thomas vorgenommen, mal aus der traumhaften Archipel-Landschaft rauszufahren und mir die “Pazifikwelle” zu zeigen. Mit mäßigem Erfolg ;) Der Weg war traumhaft, aber als wir erstmal ins “richtigen” Ozean angekommen fing ich direkt an zu leiden. Meine Seekrankheit setzte ein. Nicht schön. Also hing ich am Boot, ein kleines Hâufchen Elend, während Thomas sich um alles allein kümmern musste. 

Unter anderem auch um die Angel. Alle guten Dinge sind drei dachten wir uns...bis uns ein kleines Tauchboot über unsere Angelschnur gefahren ist. Na gut...dann hat sich das Thema jetzt auch erledigt ;)

Kaum zurück in sicheren und weniger Wellen-reichen Gewässern war aber alles wieder gut und mir ging es blendend. Am Ankerplatz angekommen war ich wieder top-fit und bereit fûr unseren nächsten Ausflug. Thomas und ich also rauf auf Speedo um eine Tropfsteinhöhle, in der Nähe unseres Ankerplatz zu besichtigen. Wunderschön. Wir könnten sogar mit unserem Beiboot in die Höhle fahren...danach ging es ab an den Strand um ein bisschen zu Schnorcheln. Ihr müsst wissen, dass hier wirklich NIEMAND ist. Eine unglaubliche Ruhe und Stille wie ich sie noch nie erlebt habe...

Obwohl es nicht ganz stimmt, dass hier niemand ist. Heute liegt ein anderes Boot neben uns und unsere Nachbarn haben uns zum Sundowner auf Ihr Boot eingeladen. Wie nett. 

Zwischendurch hat uns in den letzten Tagen übrigens immer wieder unsere Verbraucherbatterie im Stich gelassen. Ziemlich ärgerlich. Darum mussten wir heute den Hafen anfunken und uns wurde eine neue Batterie gebracht. Aber wir haben das direkt mit dem nützlichen verbunden: wir haben eine Bestellung für frischen Fisch aufgegeben und so liegt heute endlich mal was am Grill.