Segel-Tagebuch II

So...es folgt der zweite Teil unserer kleinen Segelreise. Leider klappt es mit dem Hochladen der Bilder nicht, aber das hole ich einfach später nach.

TAG 4: DER STURM
An Ausschlafen ist in diesem Urlaub mal wieder nicht zu denken. Punkt 08.30 sitzen Thomas und ich jeden Morgen vor dem Funkgerät um uns über die aktuelle Wettervorhersage zu informieren. Diesen Morgen war sie leider alles andere als Positiv: ein Sturm mit 40 Knoten Wind wurde vorausgesagt. Achtung, Achtung... kein schönes Segelwetter...wir haben also beschlossen Kurs auf Richtung Hafen zu nehmen und den Tag und die folgende Nacht dort zu verbringen. 

Wie vorhergesagt war es leider ein sehr verregneter Tag und als wir nach ca.2,5 Stunden endlich in Neiafu angekamen, waren wir beide durch und durch nass. Ich sage mir in solchen Situationen immer “it is part of the experience”. Immerhin gibt es eine warme Dusche an Board :) Es war dann ein ganz fauler Nachmittag: ich hab gelesen und Thomas für seine Bootsprüfung gelernt. Abends sind wir dann an den Steg ins “Mango Café “ und haben dort Rugby geschaut. “All Blacks” vs. “Springbox” - das war ein riesiges Ereignis im Ort und hier war die Hölle los. Mal was anderes...

TAG 5: ZURÜCK AM WASSER
Nachdem es die Nacht durchgeregnet hatte, schien Sonntag Morgen die Welt wieder in Ordnung zu sein. Wir waren bereit für einen weiteren - leider auch unseren letzten - Segeltag. 

Da wir an Land waren haben wir beschlossen, vorher noch in die Kirche zu gehen. Wir ihr wisst sind Thomas und ich nicht die typischen Kirchengänger, eher das Gegenteil. Aber wir hatten gelesen, dass die Messe auf Tonga ein ganz tolles Erlebnis sein sollte. Dem kann ich nur beipflichten: ich kann mich nicht erinnern ob ich jemals schöneren Kirchengesang gehört habe. Außer der Predigt, die auf Englisch gehalten wurde, haben wir zwar kein Wort verstanden, aber da die musikalische Untermalung einen Großteil der Messe ausmacht fanden wir das nicht schlimm. Man macht sich hier richtig schick um in die Kirche zu gehen...Frauen und Männer tragen die traditionellen Baströcke. Wie ernst Religion genommen wird zeigte sich auch an der Dauer der Messe: knappe 1,5 Stunden. Mit den 45-50 min die ich aus Michelhausen kenne machen wir das ja quasi im Schnellverfahren. 

Nach einem verspätetem Frühstück im Mango Café (mit Blick auf den Hafen) ging es dann endlich los und wir haben Kurs auf Sisia Island eingeschlagen. Eine wunderschöne Segelstrecke, ganz unanstrengend vor dem Wind. Das Wetter war bestens...ein Traum. Am Ziel angekommen wurde der Anker geworfen, Speedo wurde diesmal an der Leine gelassen und wir sind direkt zur Insel geschwommen. Auch hier wieder ein tolles Riff zum Schnorcheln. Nach etwa einer Stunden Meer, Strand, Schnorcheln ging es dann wieder an Board und wir haben Kurs auf unser letztes Segelziel gesetzt : zurück in den Hafen.

Dort angekommen haben wir uns an eine Mooring gehängt und haben noch eine letzte Nacht am Wasser verbracht. Sun-Downer, Essen am Deck und dann mit einer Flasche Rotwein im Cockpit sitzen und den Abend ausklingen lassen. Einen schöneren letzten Abend hätte ich mir nicht wünschen können <3